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Anbau von johannisbeerartigem Beerenobst in der Steiermark

Rote Ribisel ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark

Johannisbeeren beginnen um den Johannistag im Juni zu reifen.

Zur Gruppe der Johannisbeeren gehören Rote, Weiße und Schwarze Ribisel, Stachelbeeren sowie Jostabeeren. Sie wachsen alle als sommergrüne Sträucher und werden im Schnitt zwischen ein und zwei Metern hoch.

Der Großteil der österreichischen Ribiseln werden in der Steiermark kultiviert. Rote und Schwarze Ribisel machen den Hauptteil der Anbaufläche aus. Stachelbeeren und Jostabeeren spielen im heimischen Erwerbsobstbau eine untergeordnete Rolle.

Die Beeren reifen über alle Sorten hinweg von Mitte Juni bis Mitte August. Aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit sind heimische Ribiseln bis in den Spätherbst erhältlich.
 
Ribisel, Stachelbeeren und Jostabeeren sind grundsätzlich selbstfruchtbar, das bedeutet sie benötigen keine andere Sorte zur Befruchtung. Sie bringen allerdings eine bessere Ernte, wenn mehrere Sorten in der Nähe zueinander gepflanzt werden.

Der Geschmack der Früchte reicht je nach Sorte von süß-säuerlich bis säuerlich. Diese kleinen Sträucher bevorzugen nähstoffreiche, mittelschwere, frische Böden in sonniger Lage. Besonders bei frühreifenden Sorten sind aufgrund der früheren Blüte gute Standorte ohne Spätfrostgefahr wichtig.
 

Die meisten Ribiseln werden in der Steiermark geerntet.

Von der österreichischen Ribiselernte wurden 2021 mehr als 97 Prozent in der Steiermark produziert (Quelle: Statistik Austria). Rote und Weiße Ribisel werden vor allem als Tafelobst und nur zum geringen Anteil für die Verarbeitung verwendet, schwarze Ribiseln werden überwiegend verarbeitet.

Im steirischen Erwerbsobstbau werden Rote und Weiße Ribisel auf rund 100 ha, Schwarze Ribisel auf 170 ha und Stachelbeeren auf 15 ha Fläche angebaut. Seit Beginn der 1960er Jahren werden in der Steiermark Ribiseln erwerbsmäßig produziert. Viele Betriebe haben sich für die gemeinsame Vermarktung der Verarbeitungsware in der Steirischen Beerenobstgenossenschaft zusammengeschlossen.

Stachelbeeren sind im Verhältnis zur Johannisbeere eine kleine Nischenkultur. Die Produktion für die Verarbeitung spielt bei dieser Obstart keine Rolle. In den letzten Jahren ist ein Trend zu rotfrüchtigen Stachelbeer-Sorten zu bemerken, welche unter den Konsumentinnen und Konsumenten immer mehr Anhänger finden.  
 
Rote Stachelbeeren ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark
Schwarze Ribisel ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Ribisel, Stachelbeeren und Jostabeere sind wahre Vitamin-C-Bomben!

Alle drei Obstarten haben sehr hohe Vitamin-C-Gehalte, wobei Schwarze Ribiseln Spitzenreiter sind. Bereits 50 Gramm Schwarzer Ribiseln decken bei Menschen den Tagesbedarf an Vitamin C. Der Anteil an Vitamin C ist in Ribiseln demnach rund viermal so hoch wie in Zitrusfrüchten.

Diese fruchtigen Beeren sind also eine tolle regionale Variante zur Förderung des Immunsystems. Neben weiteren Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen enthalten Ribisel, Stachelbeeren und Jostabeeren auch Eisen, das in Kombination mit Vitamin C besonders gut vom Körper aufgenommen werden kann.

Rote und schwarze Sorten enthalten zusätzlich Anthocyane, die eine antioxidative Wirkung haben und sich positiv auf das Immunsystem auswirken.

Auch als Nahrungsergänzungsmittel von Bedeutung!

Schwarze Ribiseln werden teilweise für den Frischmarkt produziert, ein Großteil wird aber verarbeitet. Aus den Früchten werden unter anderem Naturheilprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und natürliche Farbstoffe gewonnen. Generell lassen sich alle Arten von Ribisel hervorragend zu Säften und Marmeladen verarbeiten.

Stachelbeeren sind ein Nischenprodukt, sie werden nur in kleiner Menge produziert und ausschließlich als Frischware angeboten. Neben den Frischverzehr eignen sich diese Früchte hervorragend für Kuchenbeläge und andere Köstlichkeiten.
 
Grüne Stachelbeeren ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark
 

Die frischesten Beeren gibt’s direkt vom Feld.

Ribisel, Stachelbeeren und Jostabeeren können bei vielen Betrieben direkt am Hof gekauft werden. Man findet diese Früchte auch am Bauernmarkt und manche bieten sogar das Selberpflücken an. Außerdem sind heimische Beeren auch von Juni bis Oktober im Lebensmittelhandel erhältlich.

Ribisel, Stachelbeeren und Jostabeeren lassen sich gut im Kühlschrank lagern, sollten aber dennoch binnen ein bis zwei Wochen verbraucht werden. Möchten Sie die Früchte länger genießen, können sie (am besten ohne Traubengerüst) eingefroren werden. Sie lassen sich auch gut zu Säften, Marmeladen und ähnlichem einkochen.
 
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Zahlen & Fakten

  • Der Vitamin-C-Gehalt in schwarzen Ribiseln ist in etwa viermal so hoch wie in Zitrusfrüchen.
  • Mehr als 97 % der österreichischen Ernte von Ribiseln wurde 2021 in der Steiermark geerntet.
    • Quelle: Statistik Austria
  • Seit den 1960ern im steir. Erwerbsobstbau relevant 
    • Quelle: Steir. Beerenobstgenossenschaft
  • Ein Großteil der schwarzen Ribisel wird maschinell geerntet und ist Verarbeitungsware
  • Der berühmte Cassis-Likör wird aus schwarzen Ribiseln hergestellt
  • Die Jostabeere entstand aus einer Kreuzung von Johannisbeere und Stachelbeere.
  • Aus botanischer Sicht haben Stachelbeeren keine Stacheln sondern Dornen.
  • Schwarze Ribisel auch relevant für Lebensmittelfarbstoffe
  • Rote und Schwarze Ribisel sind ein regionales Superfood, voller Vitamine und Antioxidantien
  • Ribisel und Stachelbeeren sind von Juni bis Oktober aus heimischen Anbau erhältlich
  • Stachelbeeren sind in der Stmk eine Nischenkultur
     
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