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Grundlegendes zum Kulturschutz im Obstbau

Hagelnetze über einer Kirschenanlage ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Wie schützen die steirischen Obstbauern ihre Kulturen?

Ohne umfassende Kulturschutzeinrichtungen ist eine wirtschaftliche Obstproduktion in der Steiermark nicht mehr möglich. Kulturschutzmaßnahmen dienen der Abwehr von Spätfrösten, Unwetterereignissen, Dürre und von zu intensiver Sonneneinstrahlung, teilweise werden auch feinmaschige Netze zur Abwehr von Schadinsekten genutzt. Neue Obstanlagen werden in der Steiermark heute fast zu 100 Prozent in Kombination mit Hagelschutznetzen oder Regendächern errichtet. Wo die Wasserverfügbarkeit gegeben ist, wird auch in eine Bewässerung investiert. Zur Vermeidung von Erosion werden aufwändige Bewirtschaftungsstrategien durchgeführt.

Die Dachkonstruktionen müssen, um den zunehmend stärkeren Stürmen standzuhalten, äußerst stabil gebaut werden. Bezüglich Bewässerungsanlagen hat leider die überwiegende Mehrheit der Obstbaubetriebe keinen ausreichenden Zugang zu Wasser. Viele Betriebe haben in den letzten Jahren große Summen in Auffangbecken investiert, um zumindest einen Teil ihrer Flächen vor Dürre schützen zu können, meist in Form einer Tröpfchenberegnung. Für die Frostschutzberegnung benötigt man besonders hohe Wassermengen. Weil Wasser meist nicht in dieser Menge vorhanden ist, ist die Frostschutzberegnung derzeit auf nicht einmal zehn Prozent der steirischen Obstbaufläche möglich.
 
Zur Vermeidung von Erosion wird zunehmend auch auf organische Düngung gesetzt, und die Baumstreifen lässt man ab dem Spätsommer begrünen. Bei der mechanischen Baumstreifenpflege wird der Boden heute nur grob bearbeitet auch bleibt ein Teil der Beikräuter stehen.

Frostschutz ist teuer und aufwendig

Während ein Teil der Klimamodelle gleichzeitig mit der Verfrühung der Vegetationsentwicklung, eine Verfrühung der letzten Fröste erwarten lässt, prognostiziert die andere Gruppe der Klimaforscher einen zeitlich relativ gleichbleibenden Zeitrahmen für mögliche Spätfröste.

Da ein früherer Vegetationsbeginn aber recht unumstritten erwartet wird, muss man in diesem Fall davon ausgehen, dass im Zeitfenster der letzte Spätfröste von Ende April bis Anfang Mai die Fruchtentwicklung deutlich weiter fortgeschritten ist. Damit ist auch die Frostempfindlichkeit der Früchte dramatisch höher. Ab Blühende nimmt die Sensibilität der Jungfrüchte stark zu, und die Schäden eines Frostereignisses werden schwerwiegender. 
 
Frostschutzberegnung in einer Apfelanlage ©Brugner Anna, LK Steiermark
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