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Was passiert nach der Ernte?

Frisch geerntete Kirschen ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark
Beerenobst für die Verarbeitung (wie z.B. Holunder, Aronia, schwarze Ribisel) wird nach der Übernahme in einem Logistikzentrum, sofern es nicht sofort verarbeitet werden kann, so rasch als möglich tiefgekühlt. Beeren und Steinobst für den Frischverzehr werden direkt in Verkaufsgebinde oder in kleine Steigen geerntet. Die Ernte für Tafelware startet meisten schon in den frühen Morgenstunden bei noch kühleren Temperaturen. Bereits wenige Stunden danach werden die Früchte in ein Logistikzentrum gebracht oder direkt am eigenen Betrieb sortiert und sofort gekühlt.

Die Apfel- und Birnenernte erfolgt in Großkisten, die noch am selben Tag ins Kühllager kommen. Vor der Auslieferung an den Lebensmittelhandel erfolgt immer eine Qualitätskontrolle.
 
Bei Beerenobst sowie Steinobst ist die schonende Ernte und die rasche Kühlung besonders entscheidend für die Qualität. Bei sehr empfindlichem Beerenobst wie Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und Ribisel wird jeder unnötige Manipulationsschritt vermieden, das heißt die Ernte erfolgt direkt in das Verkaufsgebinde und die Ware gelangt noch am selben Tag in die Kühlung. Auch der weitere Transport und mittlerweile zum Glück auch der Verkauf erfolgt unter gekühlten Bedingungen. Steirische Qualitätskirschen werden nach der Ernte meist händisch sortiert, indem sie über ein Verleseband laufen. Marillen und Zwetschken müssen bereits beim Erntevorgang sortiert werden, dabei kommt nur Klasse 1 in das Verkaufsgebinde. Die Lagerung beim Steinobst ist nur begrenzt möglich.

Äpfel und Birnen werden pflückreif in Großkisten geerntet. Der Großteil dieser Menge ist für eine längere Lagerung bestimmt. Gleich nach der Anlieferung werden die Äpfel auf ihre Lagerfähigkeit überprüft und dementsprechend für den frühen oder späten Verkauf bestimmt. Zum Teil werden die Früchte vor der Einlagerung auch ein bis zwei Minuten mit heißem Wasser behandelt (geduscht), das macht die Schale widerstandsfähiger und schützt die Äpfel vor Fäulnis.
 
Die Früchte werden in den angelieferten Großkisten, mit ca. 150 bis 350 Kilogramm Füllgewicht, in Kühlräumen gestapelt. Sobald eine Kühlzelle, meist nach wenigen Erntetagen, gefüllt ist, wird diese gasdicht abgeschlossen und heruntergekühlt. Die Solltemperatur beträgt je nach Obstart und Sorte zwischen minus 1 °C und plus 2 °C. Die Früchte in der Zelle veratmen nach kurzer Zeit den vorhandenen Sauerstoff, wodurch der Sauerstoffgehalt in der Kühlzelle absinkt und der Kohlendioxid-Gehalt ansteigt, dieser Wert wird mit Steuerungsmöglichkeiten sehr genau nachjustiert. Diese Art der Lagerung erfolgt sowohl bei konventioneller wie für biologisch produzierter Ware.

Nach der Auslagerung von Äpfel bzw. Birnen beginnen die Früchte wieder zu atmen und der Reifeprozess geht weiter. Die Früchte werden im Anschluss sortiert, verpackt und ausgeliefert.
 

Die Lagerung

Äpfel werden normalerweise bei Temperaturen von knapp über 0 °C, bei geringem Sauerstoffgehalt und ohne Licht, in sogenannten Lagerzellen gelagert. Das versetzt die Früchte in einen Art Tiefschlaf, bei dem die natürlichen Reife- und Zellprozesse extrem verlangsamt werden.
          
Bei Bedarf werden die Zellen geöffnet und die Früchte für den Verkauf vorbereitet. Einmal geöffnete Lagerzellen werden nicht mehr geschlossen. Der Stromverbrauch beim Herunterkühlen der Zellen verbraucht zunächst recht viel Strom, das Halten der Temperatur über Monate hinweg im Gegenzug aber verhältnismäßig wenig.

Birnen können gleich wie Äpfel unter kontrollierten Bedingungen gelagert werden. Die Haltbarkeit ist allerdings nicht so lange und kann je nach Sorte bis  April andauern.

Steinobst und Beeren können im Vergleich zum Kernobst nicht so lange gelagert werden. Diese Obstarten sind im Vergleich zum Kernobst nicht-klimakterische Früchte, was bedeutet, dass sie nach der Ernte nicht mehr nachreifen können. Deshalb müssen sie volltreif geerntet werden und sind dadurch nur begrenzt im Kühllager haltbar. Einzig die Ribisel kann, je nach Sorte, gekühlt bis Mitte Oktober gelagert werden.
Sortierung von Äpfeln ©Freiding Claudia, LK Steiermark

Die Sortierung

Bevor die Äpfel in den Verkauf gelangen werden sie nach Farbe, Größe und Handelsklasse sortiert. Diese Sortierung erfolgt in der Wasserstraße, was für die Früchte die schonendste Transportmethode darstellt. Jeder Apfel wird in der Wasserstraße 20 – 40 Mal fotografiert, auch mit Infrarotkameras und automatisch sortiert. Durch die Infrarotkameras kann sogar Fäulnis im Kerngehäuse detektiert werden. Danach werden die sortierten Äpfel in Dispo- und Hochregallagern bis zum Verpacken zwischengelagert.

Bei Beerenobst sowie Steinobst ist die schonende Ernte und die rasche Kühlung besonders entscheidend für die Qualität. Bei sehr empfindlichem Beerenobst wie Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und Ribisel wird jeder unnötige Manipulationsschritt vermieden, das heißt die Sortierung erfolgt direkt bei der Ernte in das Verkaufsgebinde. 

Steirische Qualitätskirschen werden nach der Ernte meist händisch sortiert, indem sie über ein Verleseband laufen. Marillen und Zwetschken müssen bereits beim Erntevorgang sortiert werden, dabei kommt nur Klasse 1 in das Verkaufsgebinde. Die Lagerung beim Steinobst ist nur begrenzt möglich.

Verpackung und Transport erfolgen zuletzt

Je nach Kundenwunsch werden die Äpfel verpackt. Das kann lose oder gelegt in Kisten, oder in Tassen und Netzen erfolgen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Logistikzentren sortieren die Ware noch weiter um den Kunden sicher zufrieden zu stellen. Die Ware wird von Lastwägen in den Logistikzentren abgeholt und zu den Verteilerzentren des Lebensmitteleinzelhandels gebracht. Die Äpfel bleiben nun so lange in der Verpackung bis sie der Konsument im Einzelhandel aus dem Regal nimmt.

Da die Lagerung bei Steinobst und Beerenobst nur bedingt möglich ist, werden die Früchte oft direkt in den Verkaufsbehälter geerntet oder nach dem Sortieren gekühlt und für den Verkauf bereitgestellt. Der Verkauf erfolgt meist in Papier- oder Kunststofftassen
Himbeeren im Verkaufsbecher ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark
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